Joachim Meyer's Fechtbuch, 1570
Section 1, Long Sword

Page 37


Einhorn.

Item im zufechten kome mit deinem lincken Fus vor, und streich mit kurtzer schneide von deiner Rechten ubersicht, ein mal zwey durch sein gesicht, unnd das dritemal bleib in dem Langenort, mit deinem Schwerdt vor dir außgestreckt also, wende die Lange schneid ubersich gegen deiner Rechten, also das dein Knopff under deinem rechten Arm durch, und dein hendt kreutzweis uber einander kommen, fahre also mit geschrenckten henden ubersich, so stehestu wie hievor vom Einhorn gesagt, von dannen hauwe ferner (doch das dein lincker Fuß alzeit vor bleibe) zwen Underhäuw zusamen, den ersten von deiner Rechten, den andern von deiner Lincken alle beide hart neben deinem leib ubersicht, also das deine hend mit dem andern Underhauw wider kreutzsweis wie vor kommen. Fahr also behend ubersich wider in das Einhorn, mit sochem auffliegen, erhebe deinen lincken Fus etwas ubersich, doch setze den bald wider nider, mit solchen geberden und Ceremonien reitzestu jn, das er dester ehe deiner lincken Blöß zuhauwet, in dem er aber herhauwet, so laß dein klinge vor dir undersich sincken, und zuck gleich mit deinem schwert umb dein Kopff, hauwe also mit Langer schneid uberzwerch von deiner Rechten (mit einem zutrit desselben fus) gegen seinem herkommenen streich, also das du jhm sein streich auff die sterck deiner klingen von uberzwerch auffangest, als bald die Schwerdter zusamen glützen, so spring mit deinem rechten Fuß noch ferner gegen seiner lincken umb, und erhebe dein Schwerdt eilents ein wenig ubersich von seiner klingen. Dieweil du aber (wie gemelt) ein wenig ubersich fahrest, so stoß under des dein Schwerdts knopff under deinem rechten Arm durch, das dein hend kreutzweiß kommen, schnell aslo behendiglich mit der inwendigen flech oder kurtzer schneid (mit nechst gemeltem austrit gegen seiner Lincken) hinder seinem Schwerdt auff seinem Kopff, wie an den kleinern bossen zur Lincken hand in der Figur C. zusehen, damit Blössestu deine Lincke seiten, will er derselbigen zu eilen, so thu nit mehr dann ziehe deinen Knopff under deinem rechten Arm wider herfür, und verwende dein Schwerdt in das Langort das die Lange schneid gegen seiner klingen gekehrt stand, so stehestu in gerader versatzung, wie solches die andern kleinern Bilder zur Rechten in gedachter Figur außweisen, oder wann du jhn also mit geschrenckten henden die halb schneide einwerts gegen seinem Kopff geschrenckt hast, damit du dann dein lincke seiten bloß geben, ficht er dann (wie vor gemelt) derselbigen eilents zu, so behalt deine hendt also kreutzweis, und entziehe jhm dein Kopff wol gegen deiner Rechten, und schiesse jhm mit deiner klingen wol uber die seine, jhe neher bey seinem Schilt jhe besser, reisse jhm also sein klingen gegen deiner Lincken auß, wie du in der Figur so mit dem D. verzeichnet, in den kleinern Bilder zur Rechten hand sihest, und wann du mit solchem ausreissen nahet zu deiner Lincken kommest, so fahr mit den henden auff und schlag mit halber schneide uber dein hand, wider zu seinem lincken ohr dieff hinein, nach solchem komme jhm behend mit Langer schneid wider an sein Schwerdt, so stehestu im Langen ort demnach ziehe ab nach deinem gefallen.


Unicorn

Note, come into the pre-fencing with your left foot forward and strike upward from your right with the short edge, one time, twice, through in front of your face, and the third time stay in the long point with your sword thus stretched out in front of you, turn the long edge above you toward your right so that your pommel goes through under your right arm and your hands cross over one another, drive thus upward with crossed hands, thus you stand in the Unicorn, as was told of before, from then strike ahead (seeing that your left foot stays forward) with two consecutive upstrikes, the first from your right, the other from your left, both hard upward near his body so that in the second upstrike your hands cross over again as before. Drive thus nimbly upward flying off again into the Unicorn, raise your left foot somewhat up, then soon set it quickly down again, with such faking and displays you pull him in so that he then strikes to your left opening, yet just as he strikes then let your blade sink down in front of you, and then twitch your sword over your head, strike thus with the long edge high traversing from your right (with an advancing step of the same foot) against his oncoming strike, such that you catch his strike in the high traverse on the strong of your sword, as soon as the swords glide together, then burst with your right foot still forward against his left side, and raise your sword above you rushing a bit from his blade. Yet while you (as was told) drive a bit above you, then thrust your pommel through under your right arm so that your hands become crossed, quickly and nimbly with an inward flat oe short edge (with the next intended step out to his left) behind his sword to his head, as the small figures on the left side of illustration C show, you thus expose your left opening, he will rush to do the same, thus do no more then pull your pommel out from under your right arm again, and wind your sword into the long point so that your long edge turns to stand against his blade, thus you stand in direct displacement, as is shown by the other smaller figures in the same illustration, or when you have crossed the half edge inward toward his head with crossed hands, so that you have given an opening on your left side, if he rushes (as described before) to fence the same way, then keep your hands crossed, pull your head full to the right, and shoot to him with your blade fully over his, the closer to his hilt the better, thus wrench his blade out to your left, as is shown by the small figures on the right hand side of illustration D, and, when this wrench out comes near your left side, drive out with your hands and slash over them with the hald edge deep to his left ear, after which you come nimbly with your long edge onto his sword after pulling out at your pleasure.
 

Ahead to page 38

Back to page 36

Back to Title Page.